Plötzlich ist die Kekspackung leer.
Die Gummibärchenpackung war doch vorhin noch ungeöffnet?
Der Gang zum Kühlschrank ist wie Abendsport.
Diese Situationen kenne ich nur zu gut. Jedoch: Der typische Kreislauf beginnt selten abends, auch wenn es dort „passiert“: Er entsteht tagsüber, wenn Mahlzeiten ausfallen, der Salat zum Pflichtprogramm wird, Kaffee die Lücke füllt und der Körper unbemerkt in den Überlebensmodus rutscht.
Wer seinem System stundenlang Energie vorenthält, wird sie sich später zurückholen – nicht aus Charakterschwäche, sondern aus Biologie.
Dazu kommt mentale Erschöpfung: Nach unzähligen Entscheidungen ist die Willenskraft leer, und die Kekspackung, bei der es eigentlich „nur zwei“ sein sollten, fühlt sich plötzlich wie Entlastung an.
Essen wird zur ersten echten Pause, manchmal zum Trost, oft zur Gewohnheit – Couch gleich Snack, Tag gleich Rennen, Abend gleich Belohnung.
Doch was tun?
Veränderung beginnt, wenn du das Muster würdevoll anerkennst und nicht bekämpfst. Baue zwischen Tag und Abend eine bewusste Schwelle ein: Fünf bis zehn Minuten Atemraum genügen, um dein Nervensystem zu beruhigen und die automatische Hand in die Schublade zu unterbrechen.
Frage dich in dieser Mini-Pause, was du tatsächlich brauchst – Ruhe, Nähe, Wärme, Weinen, frische Luft, ein kurzer Anruf – und erlaube dir, das Bedürfnis zu adressieren, statt es zu überessen.
Trenne außerdem klar zwischen Morgen-Ich und Abend-Ich: Morgens triffst du Entscheidungen für dein Wohlergehen (z. B. was es abends geben wird und wie viel), damit dein müdes Abend-Ich nur noch ausführt, was du freundlich vorbereitet hast.
Nähre dich tagsüber solide, damit der Abend nicht zum Reparaturbetrieb wird: ausreichend Protein, sanfte, ballaststoffreiche Kohlenhydrate, gute Fette und buntes Gemüse geben Stabilität, während reines „brav sein“ mit traurigem Salat den nächtlichen Hunger nur vertagt.
Schiebe Gefühle nicht zur Seite – Kauen beruhigt zwar kurz das Nervensystem, löst aber keine Einsamkeit und keinen Druck.
Verändere deine Anker: Iss nicht auf der Couch, wechsle den Ort, halte die Hände beschäftigt (Stricken, Notizen, Tee), geh eine Runde um den Block oder nimm eine heiße Dusche; kleine Umfeldwechsel erzeugen große Wirkung.
Ich bin die Veränderung.
Erwarte keine Zauberabkürzung über Nacht; so wie sich Muster über Monate und Jahre etabliert haben, lösen sie sich mit beständiger Freundlichkeit.
Es geht nicht darum, abends nie wieder zu essen, sondern darum, dass sich Essen gut anfühlt, klar bemessen ist und kein schlechtes Gewissen nach sich zieht.
Wenn du bereit bist, den Abend als Verbündeten zu gewinnen und deinen Körper nicht länger zu bestrafen, sondern verlässlich zu versorgen, wird Abnehmen nicht zum Kampf, sondern zur Konsequenz eines regulierten Systems.
Warum bekomme ich abends immer Heißhunger, obwohl ich tagsüber schon so viel Salat gegessen habe?
Wenn du tagsüber zu wenig isst oder Mahlzeiten auslässt, schaltet dein Körper in den Energiesparmodus. Abends steigt der Blutzuckerspiegel ab, Stresshormone sind hoch, und das Gehirn verlangt schnelle Energie. Dadurch entstehen Heißhunger und Kontrollverlust. Ausreichende, nährende Mahlzeiten mit Protein, Ballaststoffen und gesunden Fetten am Tag verhindern dieses „Nachhol-Essen“ und unterstützen hormonfreundliches Abnehmen ab 40.
Kann emotionales Essen wirklich verhindern, dass ich abnehme – auch wenn ich nicht viel esse?
Ja. Emotionales Essen erhöht nicht nur die Kalorienzufuhr, sondern aktiviert auch Stresshormone wie Cortisol. Das führt zu Wassereinlagerungen, hartnäckigem Bauchfett und schlechter Verdauung. Viele Frauen ab 40 nehmen nicht wegen „zu viel Essen“ zu, sondern wegen Stressreaktionen im Körper. Atempausen, emotionale Regulation und bewusstes Essen helfen, das Nervensystem zu beruhigen – und machen Abnehmen wieder möglich.
Wie kann ich Abendessen genießen, ohne zuzunehmen oder in alte Muster zurückzufallen?
Wichtig ist nicht, ob du abends isst – sondern wie. Wenn du regelmäßig nährstoffreich isst, genug trinkst und vor dem Essen kurz innehältst (Atmung, Bedürfnischeck, langsames Essen), bleibt der Körper entspannt. Ein bewusst gewähltes, proteinreiches Abendessen reduziert Heißhunger, stabilisiert Hormone und unterstützt die Fettverbrennung. Genuss und Abnehmen schließen sich nicht aus – sie gehören zusammen. Denn Essen ist Freude und Wohlgefühl.
Veränderung beginnt nicht mit Verboten, sondern mit Bewusstsein. Vielleicht ist es heute die Atmungs-Pause vor dem Kühlschrank, morgen ein nährendes Mittagessen oder ein neuer Abend-Ritualplatz, der nicht die Couch ist. Kleine Schritte machen große Muster weich.
Welches davon möchtest du heute umsetzen?
Schreib es gern in die Kommentare und inspiriere andere. Du musst diesen Weg nicht allein gehen. 🌿
Dein persönlicher Plan: weniger Grübeln & Gramm, mehr Glow & Flow. 🌿
Herzlichst,

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